DUH siegt vor Gericht: Baustopp für Gasbohrungen vor Borkum bleibt bestehen
In einer wegweisenden Entscheidung vor der Rechtsbank in Den Haag hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) gemeinsam mit Umweltorganisationen einen weiteren Erfolg im Kampf gegen geplante Gasbohrungen vor Borkum erzielt. Der bereits im April 2023 erreichte Baustopp für die Bohrplattform von One-Dyas bleibt nach einer erneuten Anhörung in Den Haag bestehen.
Die DUH, in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative „Saubere Luft für Ostfriesland“, der niederländischen Umweltorganisation „Mobilisation for the Environment“ und der Stadt Borkum, setzt sich gegen die Pläne des Öl- und Gaskonzerns ein, ein Gasfeld an der deutsch-niederländischen Grenze in der Nordsee auszubeuten. Da das Gasfeld unter beiden Ländern liegt, sind Genehmigungen von Deutschland und den Niederlanden erforderlich. Die DUH erwartet in den nächsten Wochen eine Entscheidung des niederländischen Gerichts im Hauptsacheverfahren.
Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH, betonte nach der Verhandlung in Den Haag die ökologischen Kosten des Projekts, insbesondere in Bezug auf Klimafolgen und die Bedrohung schützenswerter Riffe. Die DUH bleibt zuversichtlich, dass das Gericht das Projekt in seinem abschließenden Urteil ablehnen wird. Gleichzeitig appelliert sie an das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Deutschland, endlich aktiv zu werden und die deutsche Genehmigung abzulehnen.
Die DUH hat zusätzlich zur gerichtlichen Auseinandersetzung eine Beschwerde bei der OECD eingereicht, unterstützt von der Climate and Sustainability Law Clinic der Freien Universität Amsterdam. Die Beschwerde wirft One-Dyas vor, gegen die OECD-Leitsätze für verantwortungsvolles Handeln von multinationalen Unternehmen zu verstoßen, indem die massiven Klimaschäden in den Antragsunterlagen verschwiegen werden. Die DUH unterstreicht, dass angesichts der internationalen Klimaempfehlungen kein Platz für neue fossile Förderprojekte besteht und setzt sich weiterhin entschieden gegen die Genehmigung neuer Gasbohrungen in der Nordsee ein.
Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung von: Deutsche Umwelthilfe e.V.