Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die Abschlusserklärung zur UN-Ozeankonferenz als unzureichend. Das UN-Hochseeschutzabkommen könnte mit 50 Ratifizierungen und 17 weiteren angekündigten Beitritten zwar zu einem Meilenstein für den globalen Meeresschutz werden – verbindliche Maßnahmen bleibt die Konferenz in Nizza aber schuldig. Bundesumweltminister Schneider steht nun in der Pflicht, konkrete Maßnahmen zum Schutz unserer Meere vorzulegen.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
„Die UN-Ozeankonferenz hätte ein Wendepunkt für den Schutz mariner Biodiversität und die Bekämpfung der Klimakrise sein können – doch stattdessen wurde der Schutz nur behauptet, nicht beschlossen. Grundschleppnetzfischerei bleibt weiterhin erlaubt in sensiblen Lebensräumen, selbst in Meeresschutzgebieten. Offshore-Öl- und Gasförderungen laufen ungebremst weiter, obwohl sie im Widerspruch zu internationalen Klimazielen stehen. Deutschland muss jetzt vorangehen: Angesichts des katastrophalen Zustands von Nord- und Ostsee mit kaum einem Fleck, der nicht zur Nutzung freigegeben wird, braucht es endlich klare Fristen und verbindliche Schutzregeln. Das Ziel, mindestens zehn Prozent der Meere unter strengen Schutz zu stellen, bleibt sonst in weiter Ferne. Wir fordern Umweltminister Schneider auf, fossile Projekte zu beenden und den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen. Ein Verbot umweltschädlicher Aktivitäten in Schutzgebieten sowie die schnelle Ratifizierung und Umsetzung des UN-Hochseeschutzabkommens sind dringend nötig für wirksamen Klima- und Biodiversitätsschutz. Ohne echten politischen Willen bleibt Nizza ein diplomatisches Planspiel.„
Pressemeldung von DUH