Bruckners „Fünfte“: Ein majestätischer Abschluss der Konzertsaison in Bremerhaven
Die Konzertsaison des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven klingt mit einem beeindruckenden Finale aus: Am 17., 18. und 19. Juni wird das 8. Sinfoniekonzert unter dem Motto „Jenseits“ stattfinden. Auf dem Programm stehen Hans Winterbergs Symphonischer Epilog und Anton Bruckners Fünfte Sinfonie, zwei Werke, die das Konzept der musikalischen Verklärung auf einzigartige Weise interpretieren.
Musikalische Erinnerung an Theresienstadt
Hans Winterberg, ein jüdischer Komponist aus Prag, hinterließ mit seinem Symphonischen Epilog ein tief bewegendes Werk. Komponiert im Jahr 1952, gedenkt dieses Stück den Opfern des Holocaust und trägt das Motto „de profundis“ – „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir“. Winterbergs Musik, die die klassische Moderne mit spätromantischer Tonalität und dynamischer Rhythmik verbindet, zeichnet zunächst ein düsteres Bild des erlebten Schreckens. Nach einem dramatischen Umschwung mündet das Stück in ruhigere, schwebende Passagen, die an das „lux aeterna“ aus der lateinischen Totenmesse erinnern und eine Atmosphäre der Verklärung schaffen.
Bruckners himmlische Vision
Zum 200. Geburtstag Anton Bruckners hebt Generalmusikdirektor Marc Niemann die Fünfte Sinfonie des österreichischen Meisters hervor. Das Werk, das 1878 entstand, markiert einen Wendepunkt in Bruckners Karriere und demonstriert seine reife musikalische Sprache. Die Sinfonie besticht durch ihre thematische Vielfalt, ausgedehnte Struktur und kompositorische Tiefe. Besonders im letzten Satz verwebt Bruckner die Themen der vorherigen Sätze in einer grandiosen Doppelfuge, die zu einem monumentalen Choral führt. Dieser finale Choral scheint den Himmel zu öffnen – eine musikalische Verklärung, die Bruckners tiefen katholischen Glauben widerspiegelt.
Das 8. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Bremerhaven verspricht somit nicht nur ein Abschluss der Saison, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über Leben, Leid und die transzendente Kraft der Musik.
Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Stadttheater Bremerhaven